Das
Fleet in „Jorkerfelde“, Aufnahme von 1955
Hier sehen wir das Fleet in „Jorkerfelde“ von Süden aus mit Blick auf die St. Matthias-Kirche etwa im Jahr 1955. In der Nachkriegszeit hatte fast jedes Haus einen Steg zum Wasser, also eine kleine hölzerne Anlagestelle, um zum Beispiel die Wäsche zu waschen oder mit dem Boot eine Fahrt auf den Gewässern zu machen. Fleete sind ursprünglich natürliche Wasserläufe, die sich ihren Weg von der Geest durch die Marsch zur Elbe suchten und später kanalisiert wurden.
Gräben, Wettern und Fleete dienten eben nicht nur der Entwässerung, sondern wurden auch als Verkehrswege genutzt. Dagegen waren die Landwege schlecht oder gar nicht ausgebaut. In früheren Zeiten wurde das Obst fast ausschließlich auf Booten oder Kähnen auf den Fleeten transportiert. Auch das Getreide, das auf einigen Höfen angebaut wurde, musste auf dem Wasser zur Borsteler oder Jorkerfelder Mühle gelangen.
Rechts sieht man die damals hochstämmigen Kirschbäume in voller Blütenpracht. Um die Flächen optimal auszunutzen, wurden selbst die Ufer bis an das Wasser mit Bäumen bepflanzt. Die Ernte erfolgte mit einer Leiter im Fleet und in Gummistiefeln.